Der Klimawandel – ein Mythos?

Verräter!
Als sich kürzlich ein von mir geschätzter Kollege sehr skeptisch über den Klimawandel geäußert hat, war ich ein wenig überrascht. Wie kann ein Meteorologe das Faktum Klimawandel in Frage stellen? Verräter! Bei genauerem Nachfragen hat sich herausgestellt, dass er nicht den Klimawandel per se in Frage stellt – sondern den Umstand, ob der Mensch daran Schuld sei. Gehen wir also der Sache nach …

Verständnisfrage
Um zu verstehen, was mit „Klimawandel“ überhaupt gemeint ist, muss man ein wenig tiefer in die Materie eintauchen. Allzu gern werden Einzelereignisse mit dem Klimawandel gleichgesetzt – sei es der erste 40er im Sommer 2013 oder die Schneemassen im Süden vom Winter 2013/14. Beides ist jedoch als Extremereignis zu sehen – sowas kann und wird auch in Zukunft vorkommen. Erst wenn sich solche Extremereignisse häufen – oder gar Usus werden – wird’s kritisch. Dann dann wird nämlich aus extrem, normal …

Heiß bleibt heiß
Bleiben wir kurz beim Beispiel der 40 Grad vom vorletzten Sommer. Erstmals in Österreich wurde diese magische Marke am 08. August 2013 geknackt. Erstmals, demnach keine Häufung, demnach kein Klimawandel? Diese Argumentation wäre zu einfach. Denn es ist vollkommen wurscht, ob es 40 Grad oder nur 38 Grad sind! Beides ist heiß – nur klingt halt 40 Grad besser.

Wann wird’s mal wieder richtig Sommer …
Es ist fast schon traurig, dass mittlerweile selbst der größte Hitzehasser einen „normalen“ Sommer als zu kühl empfinden würde. Zu sehr wurden wir in den vergangen Jahren darauf getrimmt, dass es im Sommer 30 Grad und mehr haben muss. Und leider spielen oft sogar wir Meteorologen da mit. Aber Blödsinn Leute! 30 Grad waren bisher in Mitteleuropa eher die Ausnahme, denn die Regel. Ein Beispiel: Mit einer mittleren Höchsttemperatur von 25 Grad zählt Eisenstadt im Sommer als wärmste Landeshauptstadt Österreichs. Klar ist es mal kühler, mal wärmer – im Mittel sind’s aber 25 Grad, nicht mehr! Dass es im Sommer auch im Burgenland mal heiß wird, also der 30er geknackt wird, ist logo. Im Schnitt passiert das an 12 Tagen im Sommer. 2013 waren es 26 (+116%). 2012 31 (+158%). Im Horror-Sommer 2003 gar 36 heiße Tage (+200%)! Wir sehen also: Die Anzahl der heißen Tage hat sich drastisch erhöht. Und spätestens jetzt erkennen wir dann doch eine Regelmäßigkeit: nämlich die der heißen Sommer.

Denke global
Vielleicht ist es ja Zufall, dass bei uns die Sommer heißer werden. Also schauen wir kurz, was sich global tut. Und siehe da: In den 2000er Jahren wurden 9 der 10 global wärmsten Jahre (nicht nur Sommer!) seit Aufzeichnungsbeginn registriert! Jedes der letzten drei Jahrzehnte war sukzessive wärmer als alle vorangegangenen seit 1850. Es geht noch weiter: Nach dem jetzigen Stand der Wissenschaft war die Periode 1983-2012 auf der Nordhalbkugel gar die wärmste 30-Jahr-Periode der letzten 1400 Jahre! Ein Wahnsinn, oder? Wir sehen also: Es wird wärmer. Was sich lokal bei uns in Österreich abspielt, ist ein globaler Trend. Willkommen im Klimawandel!

Top 10 der wärmsten Jahre weltweit

Top 10 der global wärmsten Jahre (Daten: NOAA, Graphik: wetterblog.at)

Noch Fragen?
Erstaunlich präzise äußert sich diesbezüglich auch der neue Weltklima-Bericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) der Vereinten Nationen:

Warming of the climate system is unequivocal, and since the 1950s, many of the observed changes are unprecedented over decades to millenia.
(Die Erwärmung des Klimasystems ist eindeutig, und viele dieser seit den 1950er Jahren beobachteten Veränderungen sind seit Jahrzehnten bis Jahrtausenden noch nie aufgetreten.)

Grundaussage des Weltklima-Berichtes 2013

Eine der Grundaussagen des Weltklima-Berichts der Vereinten Nationen (gekürzt); erschienen im November 2013 (Graphik: ATV)

Eine, wie ich finde, sehr prägnante Aussage. Ohne viel blabla wird gleich mal zu Beginn des rund 2000 Seiten fassenden Berichts eins klar gestellt: Klimawandel findet statt! Rufzeichen. Da gibt es nichts zu diskutieren. Aber: Diese Aussage allein, sagt noch nichts über die Ursachen – also wer dran Schuld ist. Schließlich wissen wir heute, dass sich das Klima im Laufe der Erdgeschichte des Öfteren geändert hat – Stichwort Eiszeiten. Was also macht diesen Wandel so besonders?

The atomspheric concentrations of carbon dioxide, methane and nitrous oxide have increased to levels unprecedented in at least the last 800.000 years.
(Die Konzentrationen von Kohlendioxid, Methan und Lachgas sind auf Werte angestiegen, die seit den letzten 800.000 Jahren nicht vorgekommen sind.)

Grundaussage des Weltklima-Berichtes 2013

Eine der Grundaussagen des Weltklima-Berichts der Vereinten Nationen (gekürzt); erschienen im November 2013 (Graphik: ATV)

Böse Gase
Aha! Treibhausgase! Das, liebe Leute, was wir jetzt erleben ist einzigartig in der Erdgeschichte: Bisher haben stets extraterrestrische Ursachen einen Klimawandel ausgelöst – also Änderung der Sonneneinstrahlung oder der Erdbahnparameter. Auch die Plattentektonik war maßgeblich an so manchem Klimawandel Schuld. Kurzfristige Klimaschwankungen lieferten außerdem gerne mal Vulkanausbrüche. Und alles hatte stets eines zur Folge: Die Zusammensetzung der Treibhausgase hat sich geändert – und damit auch die globale Mitteltemperatur. Diesmal jedoch ist es genau umgekehrt: die Gase sind nicht Folge sondern Ursache! Und der Beginn dieser Ursache, also der Beginn des Anstiegs von Treibhausgasen, begann mit der Industrialisierung – also just zu dem Zeitpunkt, als die Menschheit auf den Geschmack von Kohle gekommen ist: Seit damals ist das Kohlendioxid um 40% angestiegen! Dumm nur, dass ausgerechnet Kohlendioxid den größten Einfluss auf unser Klima hat …

Zuviel ist nie gut
Wieviel Macht CO2 hat, sieht man an diesem Beispiel: Die Atmosphäre der Venus besteht zu 98% aus CO2 – ihre Oberflächentemperatur liegt bei etwas zu heißen 477 Grad! In unserer Atmosphäre ist Kohlendioxid hingegen nur ein Spurengas – Anteil lächerliche 0,04%. Und doch reichen diese wenigen Promille aus, die Erde zu „wärmen“: Ohne dem CO2, wäre unsere Welt ein Schneeball mit einer Oberflächentemperatur von -18 Grad! Wir sehen also: Kohlendioxid ist nicht per se unser Feind. Nur wie sooft gilt: die Menge macht’s …

Woher kommts?
Die auf Grund ihrer Zacken als „Sägezahnkurve“ bekannte Keeling-Kurve zeigt anschaulich, wie dramatisch der CO2-Anteil in der Atmosphäre allein in den letzten 60 Jahren angestiegen ist. Verursacher Nummer 1: Fossile Brennstoffe (Kohle, Gas, Öl). Bei diesen handelt es sich um Überreste von Lebewesen, die vor Jahrmillionen der Luft CO2 entzogen haben. Das gleiche macht jeder Baum. Wenn ich jetzt das Holz eines Baumes verbrenne, setze ich genau den Kohlenstoff frei, den dieser der Atmosphäre im Laufe von maximal ein paar Jahrzehnten (solange der Baum halt lebte) entnommen hat. Quasi ein Nullnummernspiel. ABER! Verbrenne ich Kohle (also die Überreste eines Baums, der vor Millionen von Jahren gelebt hat), setze ich just den Kohlenstoff frei, der seit Millionen Jahren in der Kohle gebunden war. Und schwups ist er wieder in der Atmosphäre. Das machen wir praktisch mit jeder Autofahrt, mit jedem Flug, ja selbst mit dem Anzünden einer normalen Kerze! Auch ich bin da keine Ausnahme.

Keeling-Kurve

Die berühmte “Keeling-Kurve”; sie zeigt den dramatischen Anstieg des CO2 in unserer Atmosphäre. Die Zacken der Kurve zeigen, wie die Erde „atmet“: Jeden Frühling, wenn die Vegetation erwacht, geht der CO2-Gehalt zurück, bevor er im Herbst wieder ansteigt … (Quelle: NOAA)

Conclusio
Und jetzt möchte ich wieder zu meinem Verräter-Kollegen zurückkehren. Wir wissen also a) der Klimawandel findet statt. Und b) Hauptursache hierfür sind Treibhausgase. Nun, mein Lieber, wer zum Kuckuck soll denn jetzt dafür verantwortlich sein, wenn nicht wir?

P.S.: Mittlerweile darf man sich gar nicht mehr die Frage stellen, ob man den Klimawandel aufhalten kann oder nicht. Dafür ist es zu spät. Man muss sich die Frage stellen: Wie kann ich die Auswirkungen so gering wie möglich halten? Das wird die Herausforderung für die Zukunft!

Dank an Thomas Rinderer (UBIMET), Thomas Kumpfmüller (AustroControl), Alexander Millecker (ATV) und Bahar Naghibi (ATV)

Ein Buchtipp zum Thema: „Wir Wettermacher“ von Tim Flannery – ist zwar nicht mehr top aktuell (2007) – liest sich aber spannend und ist auch für Laien ideal!

 

4 Kommentare
  1. Gundula Schindler
    Gundula Schindler sagte:

    Lieber Manuel, vielen Dank für die Antwort. Mir geht es hier auch keineswegs um eine populistische Ansicht, sehr wohl aber bin ich weiterhin der Überzeugung dass es zu eindimensional ist zu behaupten, der Mensch würde per se einen Klimawandel herbeirufen und ich finde es nicht richtig dass diese These so vehement in der Allgemeinheit vertreten ist. Zumal doch gerade die Klimaforschung und Meteologie sehr viel mit Stochastik, und Annäherungen und anderen mathematischen Hilfsmittel arbeiten muss sodass reproduzierbare Beweisführung mehr als schwierig ist. Als einfachstes Beispiel sei immer wieder genannt dass es nicht einmal möglich ist, für einen Punkt auf der Welt das Wetter wirklich genau vorherzusagen, selbst in einen eng definierten Zeitraum.
    Ich halte es auch für sehr simpel, plötzlich alles Vorgänge auf ein paar Gase “reduzieren” zu wollen, wo doch sowohl der Aufbau der Atmosphäre als auch deren Wirkung, die schwankende Strahlungsleistung der Sonne usw. alles eine wesentliche Rolle spielt.

    1. zum mittelalterlichen Klimaoptimum
    Dazu fällt mir lediglich noch ein dass wir ja bekanntermaßen nur aus Überlieferungen abschätzen können dass es in dieser Zeit wärmer war als heute, bekanntes Beispiel der Weinanbau in Schottland. Über Wetterverteilung noch früher, zB im Römischen Reich, wissen wir wohl noch weniger. Bekanntermaßen gibt es genauere Wetteraufzeichnung erst seit relativ kurzen (sagen wir mal seit 150 Jahren) aber trotzdem ist sie sehr punktuell da wir ja nur wenige Messpunkte haben bezogen auf die gesamte Bio- und/oder Atmosphäre. Daraus abzuleiten “es war noch nie so warm wie heute” finde ich doch etwas überzogen und überschätzt. Woher wollen wir das wissen?

    Und zu Punkt 4. Die FCKWs oder grober gefasst die halogenierten Kohlenwasserstoffe (denn das Halogen muss ja nicht immer Fluor sein).
    Ob diese wirklich die Ozonschicht abbauen und wie diese Prozesse wirklich ablaufen, ist bis heute sehr vage beschrieben. Böse Zungen behaupten ja sogar dass u.a. in den späten 1970ern der Chemiekonzern Dupont selbst an diesen Thesen mit gearbeitet hätte, da viele Patente für FCkWs ausgelaufen waren. Nun gut das mag zu populistisch sein, tatsächlich hat man uns aber Dekaden lang die These schmackhaft verkauft “die FCKWs würden das schützende Ozon abbauen” ohne für Laien zB darauf hinzuweisen dass Ozon (u.a.) entsteht wenn harte Strahlung auf die Atmosphäre trifft, und wenn die Strahlung nachlässt (zB in der Polarnacht) zerfällt es auch wieder schneller. Bekanntermaßen ist die Ozonschicht ein Nebenprodukt harter Strahlung … das ist mindestens so wichtig zu erwähnen wie dass sie uns vor solcher schützen würde.

    Sehr wohl aber entstehen halogenierte Kohlenwasserstoffe in der Natur, das ist u.a. hier beschrieben
    http://www.laborpraxis.vogel.de/wasseranalytik-umweltanalytik/articles/540737/
    und es gibt auch noch andere Quellen. Offenbar weiß man seit einiger Zeit dass (v.a. in Sumpfgebieten) manche Bakterien und Pilze diese Stroffgruppe synthetisieren und u.a. wohl als Lockstoffe o.ä. benutzen. Dies dürfte nicht nur in Spurenmengen sondern durchaus größeren Ordnungen passieren.

    Ich jedenfalls gewinne schon nachdrücklich den Eindruck dass Klimawandel und alles was damit verbunden ist zu einem großen politischen Hype geworden ist, ohne mich festlegen zu wollen wer davon profitieren mag oder nicht.
    So recht mag ich nicht daran glauben dass wir mit unserer Lebensweise das Potential aufbringen, das Klima ernsthaft zu verändern.
    Ich weiß viele sind anderer Auffassung.

    schöne Grüße von

    Gundula Schindler

    Antworten
    • Manuel Kelemen
      Manuel Kelemen sagte:

      Servus!
      Freilich möchte ich Dir auch hier wieder antworten.
      Du hast Recht, wir Meteorologen können das Wetter nach wie vor nicht zu 100% richtig vorhersagen – obwohl wir in den letzten Jahrzehnten besser geworden sind! ;)
      Die Ursache liegt aber nicht daran, dass die dahinterliegende Theorie falsch ist. Nein, die Ursache liegt darin, dass wir ein Anfangsproblem haben! Die Meteorologie versucht den Verlauf diverser Parameter (Druck, Temperatur, etc.) mit Hilfe von physikalischen Gesetzen und mathematischen Gleichungen für einen Punkt vorherzusagen. Das Problem dabei: Wir müssen den Anfangszustand kennen, damit das auch funktioniert. Das heißt also, dass wir für jeden Punkt der Erde den exakten Wert von Druck, Temperatur, etc. ermitteln müssen, damit das Ergebnis am Ende auch zu 100% stimmt – kann nicht funktionieren! 1. Da die Anzahl der Wetterstationen, die den Anfangszustand erfassen sollen, begrenzt ist und 2. da es auch immer Fehler geben wird (der Thermometer misst nicht richtig z.B.). Die Natur ist nun mal ein chaotisches System, anfangs kleine Fehler können recht rasch sehr groß werden. Aus diesem Grund gibt es auch den berühmten Spruch, dass ein Flügelschlag eines Schmetterlings einen Hurrikan auslösen könne.
      ad 1.) Woher wissen wir, wie warm es früher war? Aufgrund von Baumringen (Blick zurück bis ca. 10.000 Jahre), aus Eisbohrkernen (Grönland ca. 100.0000 Jahre, Antarktis ca. 800.000 Jahre) bis hin zu Tiefseebohrungen (ca. 200 Millionen Jahre). Freilich werden die Analysen immer ungenauer, je weiter man in die Vergangenheit blickt.
      ad 4.) Der Ozonabbau in der Polarnacht resultiert nicht aufgrund fehlender Strahlung, sondern aufgrund polarer Stratosphärenwolken, die sich eben nur in der Polarnacht bilden können (wenn es besonders kalt ist). Aus diesen entstehen, wenn dann die Sonne wieder mal aufgeht, Ozon-zerstörende Radikale.

      Liebe Gundula, ich schreibe diesen Blog in meiner Freizeit, dahinter steht keine Lobby oder Organisation. Ich mache das, weil ich davon überzeugt bin, dass der Klimawandel eine immense Gefahr für uns alle darstellt, und da Wissen Macht ist, versuche ich – soweit möglich – Aufklärung zu betreiben. Doch am Ende bleibt es deine Entscheidung, was Du für richtig hältst.
      Falls du weitere Fragen hast, gerne jederzeit ;)
      SG
      Manuel

      Antworten
  2. Gundula Schindler
    Gundula Schindler sagte:

    Wer den Klimawandel und dass dieser von Menschen gemacht wäre (“anthropogene Klimaveränderung”) propagiert und so tut als wären alle die daran zweifeln unwissenschaftlich, der pickt auch mal gern ein paar Grafiken von irgendwo heraus, wo weder dabei steht von wie vielen Messpunkten die Samples überhaupt stammen usw.
    Warum wird immer zB folgendes verschwiegen.

    1.
    Im Mittelalter und auch noch in der frühen Neuzeit war es offenbar in Europa viel viel wärmer als heute. (nicht nur in Europa, denn Grönland ist ja bekanntlich der Name für ein “grünes Land”). In Europa wurden im Mittelalter in Gegenden Wein angebaut in denen es heute dafür zu kalt ist.

    2.
    Auch sogenannte “Jahrhundertsommer” dürften früher (aber immerhin schon in der frühen Neuzeit) öfter oder zumindest gleich oft vorgekommen sein wie heute, es gibt zB Berichte (ich glaube es war 1540) wo von einer mehrmonatigen Hitzeperiode erzählt wird, der Rhein und auch die Elbe wären teilw. ausgetrocknet gewesen.

    3.
    Treibhausgase? Die Atmosphäre der Venus heranzuziehen für den Beweis wie böse CO2 sei, ist nicht gerade wissenschaftlich, sorry. Auf der Erde ist co2 immer noch ein Spurengas.

    4.
    Es wird gerne immer noch sinngemäß propagiert, “die Ozonschicht würde uns vor der schädlichen UV Strahlung schützen”.
    Dabei ist es ja anders herum: Ozon kann nur dann entstehen wenn sehr harte Strahlung (u.a. UV aber IMHO noch kurzwelligere Strahlung wie “Röntgen” oder “Gamma Licht”) auf die Athmosphäre trifft, dadurch entsteht das instabile Ozonmolekül welches nach einiger Zeit wieder zerfällt. Da wird auch kolportiert dass div. halogenierte Chlorkohlenwasserstoffe (“FCKWs”) die Ozonschicht zerstören würden aufgrund ihre Langlebigkeit und dies hätte Einfluss auf die UV Strahlung bei uns (in der Biosphäre) und auch auf den Klimawandel, dabei weiß man mittlerweile dass beachtliche Mengen dieser halogenierten Chlorkohlenwasserstoffe auch auf natürliche Weise entstehen, v.a. in Sumpfgebieten.

    Klima und Wetter jedenfalls war immer schon großen Schwankungen ausgesetzt.
    Und es gibt vielfältigere Faktoren als co2 und ein paar andere Gase, mitunter ist bekanntermaßen die “Strahlungsleistung” der Sonne alles andere als konstant.

    Um aber auf den Ausgangspunkt zurückzukommen — warum wird etwas offensichtliches, nämlich dass es noch vor ein paar Jahrhunderten wärmer war als heute, immer wieder absichtlich verschwiegen??

    Antworten
    • Manuel Kelemen
      Manuel Kelemen sagte:

      Liebe Gundula,
      danke für deinen Input. Dir dürfte offensichtlich entgangen sein, dass die Informationen aus diesem Artikel hauptsächlich vom Weltklimabericht der Vereinten Nationen stammen. Demnach ist also schon mal dein Anfangsstatement, ich würde Infos “irgendwo heraus” picken, die noch dazu womöglich fehlerhaft seien, schlichtweg nicht haltbar.
      Zu deinen Fragen:
      1. Du sprichst offensichtlich vom “mittelalterlichen Klimaoptimum”, welches tatsächlich unter anderem den Weinbau in Großbritannien ermöglicht hat. Nur – und da ist dein Denkfehler: Von diesem Optimum waren nicht alle Teile der Welt gleichermaßen betroffen, es gab auch Regionen die zu kalt waren. Der Rest ist einfache Mathematik: Zu kalt + zu warm = ausgeglichen. Anders als damals, ist aktuell aber die gesamte Welt von der Erwärmung betroffen!
      Und zu deinem Beispiel mit Grönland: Es gilt heute als allgemein anerkannt, dass die Erklärung “Grünland” wohl ein Werbeschmäh war, um vor ca. 1000 Jahren die ersten Siedler anzulocken. Anders wäre wohl auch folgender Widerspruch nicht zu erklären: Eine kleinere Insel viel weiter südlich soll auf einmal “Eisland” (=Island) heißen??
      2. Es geht nicht darum, dass es nie heiße Sommer gab. Es geht darum, dass heiße Sommer häufiger werden. Klimawandel bedeutet, dass das bisher Extreme Usus wird. Mal ganz abgesehen davon, dass der Sommer 2003 in Europa der mit hoher Wahrscheinlichkeit heißeste der letzten 9000 Jahre war (Schär, C., et al., 2004).
      3. Ich schreibe meine Texte bewusst locker, das entspricht meinem Stil. Es tut mir leid, wenn Dir dieser nicht zusagt. Allerdings fürchte ich, dass du das Wort “Spurengas” falsch interpretierst. Es stimmt, dass CO2 nur zu 0,04% in der Atmosphäre der Erde vorkommt (genau deshalb ist es ein “Spurengas”). Dass aber genau jene 0,04% der Grund sind, dass wir Menschen überhaupt leben (steht im gleich drauf folgenden Absatz), lässt sich ganz leicht mathematisch wie physikalisch beweisen.
      4. Dass FCKW über natürliche Quellen in die Umwelt gelang, wäre mir neu. Unbestritten ist aber, dass FCKW den Ozonabbau fördert und für das Ozonloch verantwortlich zeichnet.
      Und zu deiner Abschluss-Frage: Liegt wahrscheinlich daran, weil es in den letzten 2000 Jahren nie wärmer war, als heute! Bedenke bitte: Im globalen Maßstab.
      Ich hoffe alle Fragen beantwortet zu haben!
      Lieben Gruß,
      Manuel

      Antworten

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